Die Veränderung in der Altersstruktur, verbunden mit einer weiteren Tendenz zur Singularisierung, dem Anstieg von dementiellen und psychischen Erkrankungen sowie von brüchigen Familienverhältnissen, stellt alle Institutionen und Einrichtungen vor neue Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, stehen derzeit sozialpolitische Absicherungssysteme in Diskussion, um die alten Menschen „versorgt“ zu wissen. Dieser reine Versorgungsgedanke kann durchaus zu einem negativen Einfluss auf das Rollenbild der älteren Generation führen. Der Verein Lichtpunkt verzeichnete seit Beginn seiner Arbeit zunehmend mehr Betreuungsanfragen ältere Menschen betreffend. Hierbei handelt es sich, nicht nur um Anfragen für Personen, die noch zuhause leben, sondern häufig geht es auch um Personen im Pflegeheim oder um Personen, die gerade ins Pflegeheim übersiedeln und die mit den damit verbundenen Angelegenheiten (Anträge, Wohnungsauflösung, etc.) überfordert sind oder auf keine Netzwerke zurückgreifen können. Aufgrund der steigenden Anfragen ältere Menschen betreffend wurde ein Konzept zur Betreuung dieser Zielgruppe entwickelt und mit November 2015 eine Einkommensberatung für Seniorinnen und Senioren mit ehrenamtlicher Begleitung eingerichtet, die durch Fördergelder des Landes Steiermark, sowie durch Spendengelder von Rotary Kapfenberg – Bruck finanziert werden kann. Die Haltung in der Arbeit des Vereins Lichtpunkt würdigt die Bedürfnisse und Probleme der älteren Menschen, geht jedoch stets über den Versorgungsaspekt hinaus, hin zu einer ressourcenorientierten Haltung. In der Arbeit ist ein Verständnis leitend, welches die Kompetenzen älterer Menschen, ihre Verschiedenartigkeit, ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen, ihren Willen sowohl zur Aktivität als auch zum Rückzug achtet und sie als aktiv Handelnde partizipativ einbezieht. Dies geschieht stets unter Bedacht auf die Achtung der persönlichen Freiheit und die Gewährleistung der Selbstbestimmung der älteren Menschen.